"Der Grafiker hat gesagt 300dpi" oder die Wahrheit über "Auflösung"
Manchmal werden wir gebeten einzelne digitale Bilder direkt an den Grafiker zu senden. Auf die Frage nach der gewünschten Auflösung oder Bildgröße bekommen wir sehr oft die Antwort 300dpi. Nun, das ist so ähnlich wie wenn Sie Fleisch kaufen gehen und an der Theke 300 Lungenbraten bestellen. Vermutlich würde man sie bitten in einer Woche wiederzukommen, weil der Lagerstand nicht ausreicht. Tatsächlich aber wollten Sie doch nur 300g Lungenbraten.
Aber trösten Sie sich, Sie sind mit dem Problem nicht alleine. Viele Grafiker sagen uns das selbst genau so.
Was aber hat es mit dpi auf sich?
DPI steht für "Dots per Inch", wobei Inch eine englische Längenbezeichung ist und für 2,54cm steht und ein Dot einfach ein Punkt ist. Man kann ihn sich vereinfacht als Tintenspritzer aus dem Drucker vorstellen. 300dpi sagt also nichts anderes, als dass im Druck bei einem entsprechenden Bild 300 Tintenspritzer pro 2,54cm auf das Papier kommen. In der Druckindustrie gibt es verschieden hohe Auflösungen - manches wird mit 600dpi, anderes mit 150dpi aber das meiste mit 300dpi gedruckt.
Ja, aber wie groß ist denn dann das Bild? Ich kann ein A4 Bild mit 300dpi ausdrucken, aber auch ein ganz kleines mit 2cm x 2cm. Das ist genau die Info die wir benötigen. Also z.B. A4 mit 300dpi, oder 2x2cm mit 300dpi.
Ein kleines Beispiel:
Folgende Bilder haben beide 300dpi:
Nun verwundern Sie sicher auch noch die Größenangaben, das rechte Bild hat niemals 4,23cm Breite. Nunja, das liegt daran, dass Sich Bildschirmauflösungen von Druckauflösungen Unterscheiden. Eine Bildschirmauflösung hat zwischen 72dpi und etwa 120dpi.
Fazit: lassen Sie sich nicht verwirren. Geben Sie uns einfach die tatsächliche Druckgröße (also A4, oder 20x30cm, oder Fototapete) an und wir wissen dann schon was zu tun ist.